Am Freitag hab ich beim PR 2.0 Forum in Hamburg mit Björn Sievers von Focus Online und Wolfgang Lünenburger von Achtung Kommunikation über PR in Zeiten von Social Media diskutiert.
Dabei ging es auch um die Frage, in welcher Zeitspanne PR-Kollegen erreichbar sein sollten, nachdem eine Pressemeldung rausgeschickt wurde. Meine Antwort: "Fünf Minuten." Das hat zu Tweets geführt wie diesem:
In anderen Reaktionen war das Entsetzen deutlich rauszuhören. Deshalb hier ein paar Worte zur Klärung: Wie in vielen anderen Redaktionen auch ist Zeit bei uns ein großer Faktor. Wir haben keine. Nicht nur, weil wir gerne die Ersten sind, die mit einer Nachricht rausgehen. Sondern auch, weil wir zwei Newsletter am Tag mit Meldungen füllen und deshalb gut beschäftigt sind. Vielleicht haben wir als Fachmedium auch mehr Nachfragen, da unsere Leser ihrerseits Experten sind. Und es zum Beispiel beim Bericht über einen neuen Shop zu unseren Standards gehört, die Agentur zu nennen, die ihn umgesetzt hat.
Ich erwarte deshalb von einer PR-Agentur oder Pressestelle, am Tag des Versands einer Pressemeldung innerhalb von fünf Minuten eine Antwort zu bekommen. Dabei muss der Ansprechpartner nicht allwissend sein. Nichts gegen ein herzerfrischendes "Keine Ahnung, ich ruf gleich zurück ". Aber das muss dann auch passieren - das mit dem Rückruf und das mit dem gleich. Und es ist mir auch egal, wer mir antwortet. Kann gerne auch ein Kollege sein.
Und wenn nicht? Wenn ich niemanden für eine Rückfrage erreiche? Dann berichten wir einfach über anderes Thema. Es gibt ja genug.
(Foto: Freefoto.com/Ian Britton)
Nach dem Versand einer PM für kurzfristige Rückfragen zur Verfügung zu stehen, ist eigentlich das Mindeste was man von Agenturen bzw. Pressestellen erwarten kann und eigentlich nur eine Sache der Ressourcenplanung. Wer möchte, dass nicht nur die PM gekürzt weitergegeben wird, sollte ein großes Eigeninteresse daran haben, für Fragen greifbar zu sein. Auch wenn es mal länger als fünf Minuten dauert. Aber der Rückruf ist Pflicht!
AntwortenLöschen5 Minuten? Kann ich nachvollziehen und gehört auf der anderen Seite bei einer guten Agentur auch zum Standard. Wenn eine Meldung / Info verschickt wird, herrscht ja in der Regel in der Agentur / Pressestelle auch "Alarmbereitschaft". Geht ja keiner danach Mittag machen. Hoffe ich. also, ähm, bei uns zumindest nicht. Die anderen können mir ja hier gerne widersprechen. :)
AntwortenLöschenPS: Aber die Antwort / Anfrage sollte auf dem Kanal auflaufen, über den auch die Info kam. Das wird oft vermischt und ist in der Realität manchmal ein Problem (eMail kriegen und per Twitter-DM antworten, das kann dann schon mal übersehen werden, zumindest innerhalb 5min)..
Da können gute PRler dann zeigen wie sie die eigenen Kanäle (E-Mail, Twitter & Co.) im Griff haben. In der Tat meine ich aber auch, dass niemand nach dem Versand von Pressemeldungen meinen sollte, die Arbeit sei erledigt. Denn Reaktionen sind doch eigentlich genau das, was wir alle haben wollen. Wer dann pennt, ist selbst Schuld...
AntwortenLöschenBei Blogkommentaren darf es dann dafür auch schon mal etwas länger sein - zumindest wenn es nicht um die selbst betreuten geht;-)
Telefonische Erreichbarkeit und per E-Mail sind üblicherweise kein Problem, aber in der heißen Phase des PM-Versands sehe ich DMs bei Twitter oder Facebook- und XING-Rückfragen nur sekundär bis tertiär relevant an. Dennoch sollten Journalisten auch respektieren, dass evtl. sehr viele Anfragen zur gleichen Zeit (nach der Veröffentlichung der PM) eintrudeln. Aber ich möchte ja nicht meckern, denn wir wollen ja ein Maximum an Kommunikation erzielen. :)
AntwortenLöschenIch finde das auch "normal" wenn auch das bei der PR Arbeit ähnlichen Druck erzeugt, als sässe man in der Redaktion.
AntwortenLöschenErstaunlich finde ich immer wieder, wenn PRler eine Meldung raus geben und dann in die Ferien verschwinden (man bekommt dann bei Nachfrage die Abwesenheitsnotiz) strange.
Versuchen wirs also besser zu machen und den berechtigen Ansprüchen der Journis gerecht zu werden.
Du Tanja bist ja auch extrem schnell, dass mir manchmal schwindlig wird. Danke für den Post
Ich finde das völlig normal, nicht neu, professionell. Aber Telefon kommt zuerst. @ratingwissen
AntwortenLöschenIch schließe mich Christoph Salzig an. Der Versand einer Meldung ist doch erst der Startschuss!
AntwortenLöschenWer mit dem Versand der Meldung das Thema als erledigt ansieht hat vergessen, warum er überhaupt eine Meldung herausgibt. Nämlich nicht als interner Leistungsnachweis für Kunde oder Fachabteilung, sondern als Informationsangebot für Journalisten.
Ich habe jetzt mal einen Tag darüber nachgedacht – die Reaktionszeit finde ich so auch völlig in Ordnung. Aber sollte eine PM nicht generell so geschrieben sein, dass gar keine Fragen mehr aufkommen? ;-)
AntwortenLöschenIn vielen Fällen wird es sehr schwierig sein, eine Pressemeldung so zu schreiben, dass sie den Wünschen aller Empfänger gerecht wird. Natürlich kann man unterschiedliche Versionen verschicken.
AntwortenLöschenDie gewünschte Reaktionszeit zählt für klassische Kommunikationskanäle wie Telefon oder Mail, das reicht völlig aus.
Hmm.. wie oft, so in Prozent, hast du denn das Problem dass die Leute schlecht erreichbar sind? Da würde mich die Erfahrung echt mal interessieren :)
AntwortenLöschenHab da natürlich keine Analyse gemacht. Ganz grob: Ein Drittel ist sofort erreichbar und hat die Antwort. Ein Drittel meldet sich auf Nachfragen innerhalb einer halben Stunde bis Stunde. Ein Drittel braucht länger oder meldet sich nie.
AntwortenLöschenGebe Dir vollkommen recht. Absenden und Abhaken ist ein absolutes NoGo. Bin aber andererseits erst ein Jahr Nichtraucher und weiß, dass das Versenden gerade spannender Themen im Vorfeld sehr viel Stress bedeutet und die "Zigarette danach" sehr viel wert ist und somit die ersten 5 Minuten die schwersten sein können! Andererseits: Handynummer ist eh Pflicht und wo telefoniert es sich besser als auf den Balkon?!? :-)
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