Brauchen wir deshalb Guidelines? Nicht unbedingt. Viele von uns legen erst durch ihren Umgang mit Social Media fest, wie diese in ihrem Unternehmen eingesetzt werden. Und sie wären auch die einzigen, die genug Erfahrung um Umgang mit dem Web 2.0 besitzen, um Regeln festzulegen.
Allen anderen können Social-Media-Regeln Halt geben - den Firmen ebenso wie den Mitarbeitern. Vorgestern hat der BVDW Richtlinien vorgelegt. Einige davon sind von zeitloser Schönheit wie der Ratschlag, Kritik intern zu üben, bevor man sie an die Öffentlichkeit bringt. Auch das Geheimhalten von Interna hat nichts mit dem Internet zu tun - nur verbreitet sich dort das Wissen schneller als per Briefpost. Andere, wie das Definieren der Ziele, die man über das Engagement in Social Media erreichen will, berühren die Unternehmenskommunikation als Ganzes.
Für sehr sinnvoll halte ich die Regel, offen mit Fehlern umzugehen. Hat das Vertuschen in der Offlinewelt noch Aussicht auf Erfolg, ist es im Web zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, denn hier hat jeder eine Stimme. Beiträge transparent zu kennzeichnen, ist ein wichtiger Tipp für all jene, die sich gerne als (begeisterter) Kunde ihrer Dienstleistungen und/oder Produkte ausgeben. Und zu wissen, wer für einen Beitrag verantwortlich ist, kann bei der Wahl von Inhalt und Tonalität extrem aufschlussreich sein.
Spannend ist, dass die Medienagentur Reuters ihren Mitarbeitern rät, für berufliche und private Aktivitäten unterschiedliche Accounts zu benutzen - in Deutschland ist das extrem unüblich. (Ich besitze zwar zwei Accounts bei Facebook, nutze aber nur den beruflichen.) Sonst gilt fürs Social Web der gleiche Grundsatz wie bei allen anderen Medien auch:
"Denk nach, bevor du veröffentlichst".
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