Nur ein Viertel (26 Prozent) bezeichnet das eigene Unternehmen als sehr aktiv in Social Media, erste Erfahrungen haben 64 Prozent gesammelt, zehn Prozent sind in dieser Hinsicht offline. Was kann ein Engagement bringen? Mehr Aufmerksamkeit für die Marke, sagen drei Viertel der Befragten, gefolgt von Kundenbindung und Imagesteigerung. So weit, so gut.
Bei der nächsten Aussage wird's spannend: 61 Prozent der Befragten sehen in Social-Media-Aktivitäten gewaltige Chancen für ihr Unternehmen - doch nur 31 Prozent sagen, dass ihre Firma in dieser Frage mit ihnen übereinstimme. Übersetzt heißt das: Fast ein Drittel der Marketing- und PR-Mitarbeiter scheitern bei der Umsetzung ihrer Ideen an ihrer Firma.
Dass Blogs und Social Media enormen Einfluss auf Kaufentscheidung haben, ist inzwischen als Realität akzeptiert. Nur 14 Prozent der Firmen informieren sich nicht darüber, was dort über sie veröffentlicht wird. 37 Prozent machen das nach Angaben ihrer Mitarbeiter sehr gründlich. Die große Mehrheit liegt zwischen diesen beiden Polen. Bei negativen Kommentaren setzt sich mit 47 Prozent knapp die Hälfte mit dem Blogger auseinander und versucht, seine Probleme zu lösen oder sich über negative Erfahrungen zu informieren. Ein Drittel versucht, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Ein Viertel ermutigt andere zu positiven Kommentaren, 17 Prozent geben eine Presseerklärung oder einen Kommentar heraus und 14 Prozent fordern den Blogger oder Herausgeber der Website auf, die negative Meinungsäußerung zu entfernen. Hier wüsste ich gerne, wie oft die letzt genannte Taktik zu Erfolg führt, denn auch ich hatte schon solche Anrufe.
Die Budgets steigen: 34 Prozent der Befragten sagten, ihre Firma habe die Investitionen im Bereich Social Media im vergangenen Jahr erhöht - allerdings sagt diese Zahl nicht besonders viel aus, da der Bereich noch so neu ist, dass in vielen Fällen eine Reduzierung gar nicht möglich ist, und die Budgets ohnehin meist sehr gering sind.
Interessant ist auch, wer in Unternehmen für Social-Media-Aktivitäten verantwortlich ist: Bei 35 Prozent der Befragten ist es das digitale Marketing, bei 21 Prozent die PR-Abteilung, 19 Prozent setzen auf ein gemischtes Team aus unterschiedlichen Abteilungen. Die Agenturen kommen in der Studie nicht besonders gut weg: Mit 55 Prozent bezeichnete sich nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten in Unternehmen als zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Wissen der Agentur über Social Media.
Bei der Erfolgsmessung zeigen sich die Firmen konservativ: Für 64 Prozent ist der Traffic auf die eigene Website das wichtigste Kriterium zur Beurteilung von Social-Media-Maßnahmen. Von einem Kulturwandel von einer Unternehmenswebsite hin zu mehreren Zugangspunkten, wie ihn Martin Meyer-Gossner von TheStrategyWeb im Interview mit mir genannt hat, sind diese Companys noch weit entfernt. Auf Platz zwei folgt Markenbekanntheit und Kundenbindung/Customer Engagement.
Einen echten, greifbaren Wert von Social-Media-Aktivitäten sehen 25 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen, 60 Prozent sprechen von positiven Auswirkungen, die sie jedoch nicht konkret benennen können, 15 Prozent erkennen keinen realen Wert. Als "absolute Zeitverschwendung" bezeichnete keiner der Befragten das Engagement seiner Firma bei Twitter, Facebook & Co. Kein Wunder, denn Firmen, die so denken, sind in Social Media nicht dabei. Mal sehen, wie lange sie sich das leisten können.
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