Sonntag, 29. November 2009

Falsche Fragen, richtige Antworten

Wenn man als Journalist ein Interview führt, hat der Befragte das Recht, seine Antworten gegenzulesen. Das soll verhindern, dass aus Missverständnissen Falschmeldungen werden. Leider nutzen das einige Menschen aus, um noch massenhaft (werbliche) Gedanken unterzubringen, die ihnen im Gespräch nicht eingefallen sind. Das ist ärgerlich, lässt sich manchmal nicht ändern und meistens ausräumen.

Völlig verblüfft war ich neulich, als ich ein Interview von der Freigabe zurückbekommen habe, in dem nicht etwa die Antworten, sondern meine Fragen umgeschrieben waren.

Ich hab dann beim entsprechenden PR-Beauftragten nachgefragt, ob der betreffende CEO sich selbst interviewt hat, denn sonst hätte er ja nicht die Fragen ändern dürfen. Die Antwort war herzerfrischend: "Uiuiui, das muss ich ihm noch beibringen, dass er das nicht darf. Bitte sehen Sie es ihm nach, er ist sonst sehr lernwillig und pflegeleicht." Ja, wenn das so ist ;)

P.S. Nach einer Nachfrage über Twitter hier auch zur Sicherheit: Die Fragen wurden so veröffentlicht, wie ich sie gestellt habe.

1 Kommentar:

  1. ... kenne CEOs aus eigener Erfahrung gut. Dieses Ansinnen überrascht mich nicht. Jedoch, sehr bedauerlich, dass der/die zuständige PR-Person das zulässt oder nicht merkt. Oder nicht den Mut hat, zu widersprechen. Jedoch genau hier beginnt ethische PR. Ein eindeutiger Vorteil, den ich als jetzt selbständige PR-Beraterin sehr geniesse.

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