Montag, 6. Februar 2012

Twitter hat mehr Suchtpotenzial als Sex. Oder?

Als Journalistin ist es mir extrem wichtig, die Wahrheit nicht für eine gute Pointe aufzugeben - und bin trotzdem immer entzückt über gute Schlagzeilen. Wie die vom Guardian: "Twitter kann man schwerer widerstehen als Zigaretten und Alkohol". Die Datenlage der Studie von einer Chicagoer Universität ist dann auch ein wenig dürftig. Die Basis bilden 205 Blackberry-Besitzer aus der "German city of Würtzburg" (sic!) im Alter von 18 bis 85 Jahren. Gefragt wurde sieben Tage lang sieben Mal pro Tag, welches Verlangen die Probanten gerade verspürten und wie stark. Das Ergebnis: Der Hang zu Zigaretten und Alkohohl waren war weniger ausgeprägt als der zur Nutzung sozialer Netzwerke. Hier wäre es spannend gewesen zu wissen, wieviel Prozent der Studienteilnehmer Nichtraucher waren. Oder ob diejenigen einfach morgens lieber Kaffee als Bier trinken. Insgesamt war der Drang nach Sex oder Schlaf am stärksten, dennoch gaben die Befragten eher ihrem Verlangen nach Social Media nach. Genauer betrachtet ist auch das keine Überraschung. Die Zahl derer, die im Büro ein Nickerchen halten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln Sex haben, ist schließlich überschaubar.

1 Kommentar:

  1. ROFL!

    Das Wissenschaterl sowas veröffentlichen, ist peinlich. Das viele Journalisten ( auch hier in Deutschland) das unkommentiert und unkritisch übernehmen, erklärt viele Probleme die wir so haben.

    Siehe auch hier:
    http://neunmalsechs.blogsport.eu/2011/social-media-in-zahlen/

    Gruss
    Carsten

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